Dieses nette Instrument entsteht, wenn man Singlemalt mit Neckarwasser verdünnt und ein Schwiegervater den Speicher aufräumt:
Danke Walther - Du hast die richtigen Holzstücke ausgesucht.
Der Großvater meiner Frau war Tonholzhändler in Murnau und hatte so
manch schönes Stück verschenkt. So kam ich in den Genuß von Violaböden
aus bosnischem Riegelahorn.
Ich wollte schon immer eine besondere Gitarre und nach 25 Jahren
des Wartens habe ich meine Ideen zu Papier und zum Gitarrenbauer
gebracht.
Mehr als 6 Wochen wurde gezeichnet, meine Frau mit Fragen gequält, schließlich wurde der Auftrag erteilt.
Die Details:
3 Geigenböden wurden nach mehr als 40 Jahren Lufttrocknung auf einen einteiligen Cedrokorpus aufgeleimt und handshaped in Form gebracht. Der einteilige, eingeleimte
Riegelahornhals sollte als Cellohals enden. Aus Stabilitätsgründen
wurde die Kopfplatte angeschäftet.
Das Finish:
Redbrown Translucent Antique Violin, in PU-Lack hochglanzpoliert.
Eine saubere Arbeit, die die Maserung voll herausstellt.
Im Hinblick auf die guten Hölzer habe ich es vermieden, daß außer
den PU-Rahmen und den Knöpfen weitere Kunststoffteile verarbeitet
werden. Neu Rahmen werden gerade gefertigt - aus Ebenholz.
Schaller Lockingtuners und ein Knochensattel runden das Ergebnis ab.
Das Ebenholzgriffbrett mit 24 Mediumbünden trägt neben den Dots mein "königliches" Logo ;-) .
Die Hardware: am Hals werkelt ein Super 58 von Ibanez, an der Bridge versieht ein Staufer Hot seinen Dienst.
Geregelt wird die Bestückung durch einen Mastervolumenregler und
einen Panoramaregler, der beide PU´s stufenlos mischt. Beide PU sind
auf Singlecoil umschaltbar.
Der Sound:
Man duscht regelrecht in den Obertönen.
Unverzerrt produziert sie absolut schöne, flexible und vielseitige
Cleansounds. Warm, perkussiv, eine gute Anspache. Die Töne fallen
sofort in die Oberwelle um.
Verzerrt geht die Post ab: das Teil beginnt zu singen und zu leben,
da ist Wärme und Agressivität, gepaart mit den berühmten Obertönen, die
ein Spitzeninstrument ausmachen. Ein langes gesundes Sustain offenbart die Qualitäten des Tons.
Kurz gesagt: es offenbart sich der Klang einer erstklassigen Paula.
In Verbindung mit meinem KittyHawk Apachee klingt es stark nach Joe Bonamassa.
Bespielbarkeit: die 650er Mensur spielt sich absolut traumhaft.
Das Setup: perfekt.
D.h. flach, aber trotzdem so hoch, dass die Saite schwingen kann, ohne dass es schnarrt.
Überhaupt: die Gitarre verknüpft klassische Soundvorstellungen mit einem modernen Design. Auf eine Klangregelung wurde verzichtet, weniger ist hier mehr und der Pickup harmoniert prächtig mit der Gitarre. Anfangs war sie mit einem Häussel vintage bestückt. Hier fehlten der Druck und Dynamik. Mit dem Hot eröffneten sich neue Welten.
Über eine Push/Push Schalter läßt sich ein Singlecoilmodus einschalten, der es erlaubt, knackige und schlanke Sounds zu kreieren. Keine Stratsounds, sondern eigenständige, flexible Variationen.
Bewährt hat sich die verriegelte Klinkenbuchse und wenn man die K&M Gitarrenständer etwas verbiegt, steht das Instrument sicher.
Als Herausforderung stellte sich der Koffer heraus. Die Form bedingt einen Basskoffer.
Und jetzt erst mal einen schönen Highlandwhiskey...
Derzeit liegt Holz für weitere 3 Stück bereit, mit Flamed Bubinga-
oder Flamedmapledecke oder Maserahorndecke
auf Mahagoni oder Nussbaumkorpus,
oder als Bass mit Eschekorpus ...
oder Nussbaum - der lagert nun auch schon einige Jahre.
Zudem habe ich neues Kirschholz eingelagert- wild gemasert und äußerst bunt. Ich freue mich auf eine neue Variation dieser Gitarre.