The Blue: sie twängt, rotzt und bluest -rauh,knallig und agressiv.
Eher wie ne Telecaster mit Humbuckern.
Im Gegensatz dazu Adocaster "the real": warm, singend, mit endlosem Sustain
Im August 2004 - im Keller stapelt sich herrliches Holz. Einzig ein
Hals fehlte. Ein Fachmann bietet hervorragenden Riegelahorn an-
Ukrainischer Ahorn- hoffentlich strahlt der nicht. Gekauft. Die Kopfplatte wird mit einem wild gemasertem Riopalisander belegt,
wie das 24 bündige Griffbrett. Die Saiten sind in Schaller-Lockers
fixiert und laufen über einen Knochensattel.
Der Korpus besteht aus einem 2-teiligen Stück Cedro 30 mm stark. Die Jahresringe stehen im
Mittelstück und fallen links und rechts der Fuge um, in den Außenseiten
liegen die Jahresringe. Wer es nicht weiß würde den naturfarbenen
Korpus als Einteiler bezeichnen. Das Cedro hat sehr breite Jahresringe und
ist außergewöhnlich leicht. Es scheint hochgradig resonant zu sein -
obwohl viele behaupten eine E-Gitarre schwinge nicht.
Die Decke: ca. 20 mm dick, wie immer 40 Jahre gelagerter,
luftgetrockneter bosnischer Riegelahorn mit einer sehr gechmackvollen
Maserung. In der Mitte ein Stück ca. 10 cm. breit, ergänzt um die
fehlenden Randstücke. Da hier die Saiten laufen und die Tonabnehmer
sitzen, stört dies optisch nicht, macht die Maserung eher interessant.
Die Brücke stammt wieder von Ibanez -Gibraltar II- und zeichnet
sich durch die hervorragende Einstellbarkeit aus. Ein
Präzisionsinstrument. Den Abschluß bildet eine Neutrikklinke mit
Verriegelung.
Die PU: am Hals ein Häussel BIGMAC mit Edelholzkappe im
Palisanderrähmchen, am Steg: ein Häussel TOZZ, auf Singelcoil
umschaltbar, ebenfalls mit Palisander belegt. Jeder PU hat einen
Lautstärkeregler, der am Steg PU hat eine Push/Push-Schaltung.
Halsrückseite und Decke sind in einem tiefen Blau gebeizt, die
Riegel setzen sich dunkel ab und schimmern im Licht. Klasse! Übrigens:
das Fliegengewicht von 2,8 KG macht glücklich und liegt perfekt
ausbalanciert am Gurt.
Wie soll man diesen Sound beschreiben ? Sind die Röhren am
Verstärker neu ? The Blue klingt klar, sie twängt und die Tonansprache
ist sehr schnell und dynamisch.
Tiefe Töne bleiben extrem durchhörbar, unabhängig von der Verzerrungstiefe.
Anfangs war ein Häussel TOZZ montiert. Der läßt die Post abgehen. Es klingt stark nach Van Halen, aggressiv und durchsetzungsfähig.Der Sound ist bissig, rotzig.
Der BIGMAC: warm , ebenSInglecoil oder eher P90. Funkrythmen sind keine Problem, der Sound stimmt.
Bei André Waldenmeier habe ich die PU-.Bestückung ändern lassen. Am Steg spielt kein Tozz mehr, sondern ein Staufer 58er .
Und siehe da: der Klang ändert sich von durchsichtig mittig und hau
drauf zu obertonhaltigen vintageorientierten Klängen. Jetzt bin ich
restlos zufrieden.
Beim Wechsel haben wir einen witzigen Schaltungstrick entdeckt. Herr Eyb hatte am Steg über ein Push-Pull-Poti eine SC-Schaltung für den Humbucker eingebaut, die es ermöglicht, den SC am Hals mit der Spule am Steg stufenlos zu mischen.
Die Klangmöglichkeiten sind jetzt enorm und das Klangpotential der Gitarre läßt sich vollends ausschöpfen.